2022/01

Auch wenn die Festtage am Ende des Jahres durch die Coronapandemie vielleicht ganz anders waren als wir sie gerne in den Familien und mit Freunden gefeiert hätten, so bin ich doch gewiss, dass überall gut gegessen worden ist. Gutes Essen ist wichtig für uns. Wir wissen das auch aus unseren Gemeinschaftseinrichtungen, dass gutes Essen die Stimmung erheblich verbessert. Gutes Essen ist mit Wohlbefinden und gutem sozialem Kontakt verbunden. Nachteil ist nur, wir werden danach wieder hungrig.
Sie werden fragen, was das jetzt mit der Jahreslosung für das Jahr 2022 zu tun hat? Dazu muss man den Kontext des Verses lesen. Die Einladung, die Jesus ausspricht, hängt mit Essen zusammen. Sie steht in der sogenannten Brotrede des Johannes, die im Johannesevangelium die Erzählung vom Abendmahl ersetzt. Das Kapitel beginnt mit der konkreten Speisung der 5000, deren tiefere Bedeutung dann in der folgenden Brotrede ausgeführt wird. Wie uns das Essen von Brot nährt und am Leben hält und der Wein den Durst stillt, so ist der Glaube, so sind die Worte Jesu noch viel wichtiger als das Leben erhaltende leibliche Essen und Trinken. Es geht viel mehr um das Brot, das vom Himmel kommt und Leben schenkt, es geht um das ewige Leben. In diesem Zusammenhang folgt das Ich-bin Wort Jesu direkt vor dem Vers der Jahreslosung, in dem es heißt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wir nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wir nimmermehr dürsten.“
Jesus betont, dass diese Tür zum Glauben, dieses Angebot der ganz besonderen Weis­heitsspeise für immer und für alle offen bleibt, „wer kommt wird nicht hinausgestoßen.“
Das Angebot steht also, jeder kann zu dieser Mahlzeit kommen. Das Brot des Lebens ist versprochen, unverbrüchlich. Es ist ein Brot, dass Sinn gibt, es ist ein Brot, das auf die Ewigkeit weist, es ist ein Brot, dass nicht nur leiblich für immer satt macht, sondern unser Herz erreicht, unsere Seele. Ein Brot, dass unsere Sehnsucht stillt. Ein Brot, dass unser Leben und unser Miteinander mit Liebe füllt, ein Brot, dass uns mit dem Ursprung allen Lebens, mit Gott selbst verbindet, ein Brot, das uns ans Ziel unseres Lebens bringt.
Was für ein Angebot, es steht nicht nur in diesem Jahr.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes neues Jahr mit vielen Gelegenheiten solche Weisheitsspeise zu sich zu nehmen für das innere Wohlbefinden, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Ihr Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie