Joh. 1,14a

Vielleicht bleibt noch etwas vom Glanz der letzten Tage in unseren Kleidern hängen. Vielleicht nehmen wir die Stimmung mit in den Alltag, die Freude in den Augen der Kinder, den Duft oder die Melodien. Weihnachten kann uns verändern, weil wir etwas gesehen haben, was unser Leben und unsere Welt in anderem Licht erscheinen lässt. Im Licht der Herrlichkeit Gottes, wie es der Wochenspruch sagt. Dieser Glanz Gottes ist uns gerade an Weihnachten nicht ferngeblieben, sondern in einem Kind in der Krippe sichtbar, spürbar und anfassbar geworden. Gottes Glanz wohnte unter uns. Er war in jedem Wohnzimmer da, wo es nur einen winzigen Weihnachtsschmuck gab oder weihnachtliche Melodien aus den Lautsprechern kam oder Menschen einander beschenkt haben. Er wohnte vielleicht auch unbemerkt unter uns, auch wenn Menschen ohne den Glauben Weihnachten feierten. Auch wenn es geheim bleibt, es verändert was. Die Hoffnung dieser Tage bleibt in unseren Kleidern hängen. Weil Gott da ist, weil er uns nicht verlassen hat, ist auch Undenkbares möglich. Er befähigt uns das Undenkbare zu denken. Nämlich, dass Gott es gut mit uns meint und wir es deshalb auch gut miteinander meinen.

Ja, schwer vorstellbar. Denn der Krieg in der Ukraine beschäftigt uns.
Die weltweite Ungerechtigkeit bleibt. Die Sorge um das Klima wird kein bisschen kleiner. Und nicht wenige denken doch: es wird sich nichts ändern und vermutlich wird die Welt dann doch untergehen, vielleicht noch zu unseren Lebzeiten, wenn wir so weitermachen. Wer hätte nicht schon einmal so gedacht. Zukunftsforscher sagen: Das Problem fängt mit diesem Denken an. Es könnte sich zur selfulfilling prophecy verselb-ständigen, zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Weil wir denken, es ändert sich nichts, wir ändern doch nichts, könnte es wirklich so kommen.

Wenn wir uns trauen anders zu denken, dann kann es doch wieder Frieden geben und Gerechtigkeit auf der Welt und die Schöpfung lässt sich bewahren. Es geht, wenn wir uns erinnern, was wir an Weihnachten sahen. Gottes Herrlichkeit, Gott, der es gut mit uns meint und der schon da ist, mitten unter uns, versteckt vielleicht und ein Geheimnis, das nicht jeder sieht. Aber er ist da und das ändert alles. Und hoffentlich als erstes unser Denken über die Ver­änderbarkeit der Welt.

In diesem Sinne genießen Sie diese besondere Zeit mit ihren Verheißungen. Zum Glück ist Weihnachten noch nicht zu Ende, sondern es fängt erst an und geht bis zum 4. Februar. Vielleicht lassen sie sich als Erinnerung für das neue Denken noch den Weihnachtsschmuck stehen oder wenigstens einen leuchtenden Stern, der uns die gute Zukunft Gottes verheißt.

Wochenspruch zur Woche nach Weihnachten:    Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.      Joh 1,14a

Wochenpsalm:     Psalm 96  –  EG 738

Wochenlied:         EG 23-Gelobt seist du, Jesu Christ oder EG 45-Herbei, O ihr Gläubigen

Download:            ANgeDACHT 2022-52

 

Zu Beginn dieser Woche grüßt Sie herzlich

Pfarrer Matthias Welsch
Vorstand Personal und Diakonie, Lafim-Diakonie