Ich möchte uns heute die Geschichte von der Heilung eines Gelähmten (Mk 2,1-12), einer beeindruckenden Freundschaft zwischen fünf Männern vor 2.000 Jahre in Kapernaum in Galiläa ans Herz legen.
Da ist ein Haus gerappelt voll mit Menschen, die Jesus sehen und hören wollen. Bis nach draußen haben sich die Leute versammelt, um wenigstens einen Blick oder ein Wort zu erhaschen. Plötzlich rieselt erst Staub von der Decke, dann bröckeln Lehm und Putz. Erschrocken schauen alle nach oben. Ein Loch entsteht und wird immer größer. Vier Männer machen sich dort zu schaffen, denn ihr Freund muss da durchpassen. Denn ihr Freund braucht Hilfe: Er ist gelähmt.
Irritiert und neugierig schauen die Menschen im Haus zu, wie der Hilfs­bedürftige schließlich auf seiner Matte nach unten gelassen wird. Punkt­genau vor Jesus lassen ihn seine Freunde herab. Und dann werden die Vier ihre Köpfe durch das Loch im Dach gesteckt haben, um nichts zu verpas­sen: Was wird jetzt geschehen?
In der Bibel heißt es zunächst, dass Jesus ihren Glauben sah. Er nimmt wahr, dass die Freunde aneinander glauben und dass sie füreinander glauben, dass das Leben zum Guten gewendet werden kann. Und Jesus sieht, dass sie diese Wendung zum Guten von ihm erhoffen. Daraufhin heilt er den gelähmten Menschen an Leib und Seele. Wie werden sich die Vier auf dem Dach gefreut haben! Ihr Einsatz für ihren Freund hat sich gelohnt.
Als Jesus ihren Glauben sieht, heilt er den Mann, heißt es in der Bibel. Jesus war beeindruckt von dem Glauben und dem Einsatz der fünf Freunde. Vielleicht hat auch das zu dem geführt, was Jesus im Johannes­evangelium (Joh. 15) über Freundschaft sagt: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr mein Gebot befolgt.“ „Das ist mein Gebot: Ihr sollt einander lieben, so wie ich euch geliebt habe. Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für seine Freunde einsetzt.“
Wer hätte seine Liebe und Freundschaft zu uns Menschen besser bewiesen als Jesus selbst.

 

Wir beten:                Herr Jesus Christus, wir danken dir dafür,
dass du wie ein Freund an unserer Seite bist, gerade auch dann, wenn wir uns allein fühlen. Wir bitten dich um gute Freunde und darum, dass wir selbst für andere gute Freunde sind. Lass uns aneinander und füreinander glauben und da sein.

Wochenspruch:     Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.   Römer 12,21

Wochenpsalm:       Psalm 19  –  EG 708

Wochenlied:           EG 377  –  Zieh an die Macht, du Arm des Herrn

Download:              ANgeDACHT 2021-43

 

Zu Beginn der Woche grüßt Sie herzlich

Diakon Olaf Eggert
Fliedners Lafim-Diakonie